1257
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Die älteste Nachricht von Holligen gibt uns eine Urkunde von 1257, worin die Mühle und Stampfe, genannt Hollant, an deren Stelle jetzt [1896] die Besitzung Friedli an der Holligenstrasse steh, genannt ist. [Türler]
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1333
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Urkundlich wird das Schloss Holligen erstmals in einem Erbteilungsvertrag aus dem Jahr 1333 erwähnt: "Du. muli und daz gesässe und der wigger und boungart von Hollanden". Nebst der Burg (gesässe) haben demnach eine Mühle (muli) ein Weiher (wigger) und ein Baumgarten bestanden. [Bellwald]
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1492
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Auch 1492 ist die zum Schlossgut gehörige Mühle quellentIich nachgewiesen: "Das Hus ze Hollingen mitsampt der Müli und anderen Gütern dazugehörend". Die besagte Mühle ist noch vor 1800 umgenutzt worden. [Bellwald]
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Ende des 17. Jh
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Die Holligen- Mühle musste wegen Wassermangel oft stille stehen, und wurde deshalb gegen Ende des 17ten Jahrhunderts abgeschafft und an die Matte verlegt, und daselbst nun „die neue Mühle" genannt. Die bestehenden Gebäulichkeiten wurden dann zu einer Walke, Bleike und Färberei eingerichtet, und auch diese später in eine Kattun- und Jndiennenfabrike umgewandelt, und so wechselsweise bald für dieses oder jenes Gewerbe benutzt. [Streit]
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1705
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Jm Jahre 1705 wurden die von dem damaligen Besitzer des Schlosses Holligen, Venner J. R. Bucher, zu einer Walke ec. neu eingerichteten Gebäude an Jakob Schell Hammer, Färber und Bleiker erblehensweise verpachtet. Dann kam das Gut an Färber Zum Brunn. [Streit]
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1731
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Jm Jahre 1731 errichteten die Herren Engelhard & Comp, daselbst eine Jndiennefabrike, zu welchem Unternehmen ihnen von Mng.Hrn. von Bern eine Summe von 20,000 Pfund auf vierzehn Jahre hin, die ersten sieben Jahre ohne Zins und nachher zu 3 Prozent, geliehen wurde. [Streit]
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1746
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Hier liegen 1746 drei Beunden. Diese Beunden sind im Verlaufe der 2. Jahrhunderthälfte zu Wohn- und Gewerbehäusern ausgebaut worden. Die auf der Südseite der Strasse gelegene Holligenmühle hat sich im Verlauf der zweiten Jahrhunderthälfte zu einem grösseren Gewerbekomplex ausgedehnt. Das gesamte Gelände südlich der Holligenstrasse gehört einem Bankier namens Beutler. [Bauinventar]
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1754
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Jm Jahre 1754 finden wir das Gut im Besitze der Jndiennefabrikanten HH. Malan, Flandin & Comp. Nach diesen war I.J. R. Küpfer, Kastlan zu Frutigen, Eigenthümer des Fabrikgutes. [Streit]
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1787
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Jm Jahre 1787 ging dasselbe an Friedrich Détrey von Peterlingen über, der im Küpfer'schen Geldstage darauf angewiesen wurde. Jm [selben] Jahre 1787 kam die Fabrike an Emanuel Simon von Bolligen, der daselbst eine Blaufärberei errichtete.
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Anfangs des 19. Jh
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Nachdem das Gut so oft seine Besitzer gewechselt, kam dasselbe Anfangs des 19th Jahrhunderts an Hrn. Beuther, der daselbst wieder eine Jndiennefabrik errichtete, und von diesem an Hrn. Nägeli, der dann eine Seidenspinnerei anlegte. Mit dem Tode des Letzteren kam dieselbe in Besitz des Hrn. Rieter-Brunner, Negotiant von Winterthur. [Streit]
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1860
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Bis um 1860 gab es in Bern keine grösseren Industriebetriebe. Der grösste Fabrikbau, die so genannte Holligenfabrik, umfasste zwei Fabrikgebäude mit Grundflächen von 26 x 9 respektive 23 x 16 Metern. Diese waren mit insgesamt 15 000 Franken brandversichert. Dies lässt den Schluss zu, dass darin höchstens einige Dutzend Personen arbeiteten. [Felsenau]
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1861
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Seit dem Jahre 1861 ist nun Hr. I. Friedli, Igr., Negotiant in Bern, Eigenthümer dieser Fabrike mit zugehörenden Wirtschaftsgebäuden, wo selbst nun gegenwärtig [1864] die Fabrikation von Uhrenzeigern, sowie ferner ein Wascherei- und Appretur-Geschäft betrieben wird. [Streit]
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Späteres 19. Jh
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Im späten 19. Jh. wurde die Anlage zur Giesserei umgebaut. Damit hat Unterholligen seit der 2. Hälfte des 18. Jh. einen fabrikähnlichen Gewerbebetrieb. [Bauinventar]
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1897
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Verkauf der Giesserei (Gebäude) an Johann Bachmann, Droschkenhalter, Bern [Intelligenzblatt]
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1949
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Letzte Reste der Holligenfabike 1949 abgetragen. [Festschrift]
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